Tag 6: Hot in the city

> Samstag, 9 Uhr in Pattaya > Von Schönheit geblendet

Als Maew hörte heute gehe es nach Koh Larn, kam wie erhofft ein „OK, I come with you“. Natürlich bekam sie auch diesmal wieder ihr 2000THB, wofür sie sich mit einem, „You pay good“ bedankte.
Nach der Überfahrt ging es vom Pier aus mit einem privaten Tuk-Tuk zum Strand. Die ganze Reise dauerte gut eine Stunde. Der Strand war übersät mit Sonnenliegen, eine neben der anderen, in mehreren Reihen Ordentlich aufgestellt. Der reinste Alpträum. Hier sah man Wort wörtlich den Strand vor lauter Liegen nicht mehr.
In der ersten Reihe mag dies vielleicht noch einigermaßen erträglich sein, aber in den hinteren Reihen kann von gemütlich keine Rede sein. Hinzu kam, das Maew es für sinnvoller hielt wenn immer einer bei den Sachen blieb,
um Dieben keine Gelegenheit auf Beute zu geben. Sie hatte ganz ohne Frage recht, aber zu zweit wäre es im Wasser dennoch lustiger gewesen.

Trotzdem wurde es noch ein schöner Tag, zwar kein herausragender Tag, aber wenigstens ein ereignisloser Tag,
und wenn Mann schon mal ans Meer fahrt, sollte Mann auch mal hineingehen. Womöglich würde zumindest der Abend, die Flaut des Tages wieder ausgleichen.

An diesem Abend mimte Z den Reiseführer, und bot eine Einführung in das Nachtleben Pattayas. Als Auftakt ging es in eine riesige Bar in der Mitte der Walking Street. Wie Z dann aber erklärte, hatte diese Bar nicht Bloß einen Schirmherrn, sondern mehrere Mama-Sans, jede zuständig für ihren eigenen kleinen Bereich. Es waren also in Wahrheit viele kleine unabhängige Bars, vereint unter einem Dach. Das Gebäude selbst übernahm dabei im Grunde nur die Funktion von einem überdachtem Marktplatz.

In der Bar die Z ansteuerte, kam es in diesem Urlaub zur zweiten Begegnung mit einer molligen Asiatin. Für Liebhaber dieses Frauentyps ist Thailand die reinste Wüste. Wie auch schon bei der letzten Begegnung mit einer Vertreterin ihrer Art in der Soi Cowboy verstrahlte sie eine hemmungslos verspielte Aura, auch ohne dies auch noch zur Schau zu stellen, in dem sie dazu auf dem Tresen tanzte. Die leicht prüde Gesinnung ihrer anwesenden Kolleginnen schien sie zumindest nicht zu teilen. Vermutlich würde diese wilde Stute im Bett abgehn wie eine Granate.

Während ihre Kolleginnen zurückhaltend die eben eingetroffenen Kunden fürs erste beharrlich Ignorierten, wohl in der Hoffnung diese würden dann weiter ziehen, so das sie sich weiter ungestört ihren Privatangelegenheiten widmen können, war diese gut gebaut Grazie sofort zur Stelle und Umgarnte die Neuankömmlinge mit ihrem Charme.

Z hatte die Bar wohl eher zufällig ausgewählt, gab es hier doch, wie er feststellen musste, ein Mädchen mit dem er früher schon mal Bekanntschaft geschlossen hatte, und kaum dass sie ihn erblickte, war sie auch schon an seiner Seite.

Während Z sich nun also seiner alten Liebe widmen musste sorgte eine Runde Jangar mit der leidenschaftlichen Katze für die nötige Unterhaltung. Nach gut einem Getränk lagen auf einmal alle Holzklötzchen, gut verstreut, Quer über die ganze Bar. Die Stabilität des Holzturms hatte dem streben gen Himmel seinen Tribut gezollt, und der Zeitpunkt des Aufbruchs war somit gekommen. Da der Abend noch jung war, und Z ohnehin nur seine alte Flame hätte auslösen können, ging es nun ohne weibliche Begleitung weiter in ein nahegelegenes Speiselokal um den allmählich aufkeimendem Hunger bereits im Keim zu ersticken.

Shopping auf lehren Magen soll man ja meiden, heißt es, obwohl bei dem Bevorstehenden, vermutlich eine gewisse andere Sorte Nahrung diesem Zweck dienlicher gewesen wäre. Gut genährt wurde der Mai-Thai-Boxring am Anfang der Walking Street erreicht. Auch hier waren es, so wie schon eben, viele kleine Bars, vereint unter einem Dach.

Es heißt sie seien nur sichtbar, für jene, die Suchen und Glauben, doch da stand sie. Ein menschgewordenes Einhorn. Eines dieser mythischen Wesen, deren zeitlose Schönheit nie vergeht. Anders konnte es nicht sein. Sie war gewiss schon in den späten dreißigern, aber der Zahn der Zeit hatte ihr nichts anhaben können. Frauen wie sie müssen der Ursprung des Begriffs MILF sein, den wenn sie keine ist dann keine.

Ihr Englisch war hervorragend. Sie benutzt kein TEnglisch, so wie die anderen Mädels, sondern sprach in ganzen Sätzen mit samt „R“ und allem was sonst noch so dazu gehört. Doch das erstaunlichste war ihr Alter. Sie hatte sogar die 50 bereits überschritten, was ihrer Anmut aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, nun Wirkte sie irgend wie sogar noch attraktiver, jung trotz ihres Alters.
Mit diesem fleischgewordenem Engel, das Bett zu teilen wäre wohl das höchste der Gefühle. Mehr braucht Mann nicht, zum glücklich sein. Es herrschte gute Stimmung und die Zeit mit ihr verging wie im Fluge. Leider Blieben aber alle Annäherungsversuche vergebens. Selbst nach dem dritten Getränk, gut zwei Stunden später, ließ sich ihr Herz nicht erweichen.

Es heißt zwar, auch andre Mütter hätten schöne Töchter, nur war sie vermutlich die Mutter all dieser Mütter. So ging es also etwas enttäuscht und alleine hinaus in eine finstre trostlose Nacht, die ohne ihren Glanz nun deutlich dunkler geworden war.

Z meinte vor der Bar, er hätte ja schon viel früher darauf hinweisen wollen, habe sich aber trotzdem zurückgehalten,
da es hin und wieder dann doch verkommt, dass sich auch eine Mam-San auslösen lässt, rein aus Spass an der Freude, aus Spass an der Sache, und in diesem Fall hätte er wirklich ein sehr gutes Gefühl gehabt, war sich gegen Ende sogar sicher, sie würde noch einlenken, und es würde heute noch was mit ihr gehn.

Dem Jungen wurde die Blumenkette wieder abgenommen, und schon aus reinem Protest, wurden ihm zwei weitere Blumenketten abgekauft. Alle drei Blumenketten wurden dann Maew um umgehängt, um sie damit zu schmücken, was der verrückte Säufer so gar nicht verstehen wollte.

Wieder im Hotel sollte der Whirlpool eingeweiht werden, wegen dem dieses Zimmer überhaupt erst ausgewählt worden war. Leider besaß das Badewasser einen komisch-unangenhemen Geruch. Daher musste auf den Badespass ausfallen, und der Abend fand sein ausklang doch nur wieder, mit der klassischen „Bettgymnastik“.

 

21:30 in Pattaya – Der Stoff aus dem die Träume sind

Als nächste ging es ins „Angel Witch“. Ja ganz recht, ins „Angel Witch“. Aber der Weg führte dafür nicht etwa über Bangkok ins „Nana Place“, nein, auch hier in Pattaya gab es ein „Angel Witch“. Und nun würde sich zeigen,
warum das „Angel Witch“ im Internet so über den grünen Klee gelobt wurde. Natürlich konnte diese ganz ohne Zweifel, schon allein aus Organisatorischen Gründen, keinesfalls die gleiche Show haben, aber zumindest gab sie Einblick darauf, was im „Nana Place“ ab 22 Uhr dort los gewesen wäre, also so ähnlich wie zum Beispiel beim Theater, wo auch, in verschiedenen Städten verschieden Stücke laufen, aber eben ganz gleich wo man sich ein Musical auch ansieht, es wird darin immer gesungen.

Bis zum beginn der eigentlichen Show, würde es noch eine Weile dauern, und bis dahin galt es, die Mädels auf der Bühne mit Tischtennisbällen zu bewerfen. Bei diesem Spiel musste zuerst ein Eimer mit Tischtennisbällen erworben werden. Die Bälle wurden dann auf die Bühne geworfen, und die Mädels mussten versuchen diese zu fangen. Für jeden Tischtennisball in ihrem Besitz bekamen sie einen kleinen Betrag, der mit dem Erwerb des Eimers bereits beglichen war. Als „Meisterschütze“ traf natürlich nicht ein Ball, dass anvisierte Ziel, und die Mädels hatten sichtlich ihren Spaß daran. Dies mag wohl auch der Grund gewesen sein, weshalb das auserkorene Opfer dennoch an den Tisch kam und sich auf einen Lady-Drink einladen ließ.

Da alle für sie bestimmten Bälle ihre Kolleginnen besaßen, und sie leer ausgegangen war, wurde nun ein neuer Eimer bestellt. Zwar war sie nun nahe genug, so dass selbst ein Blinder sie nicht mehr hätte verfehlen können, aber der Einfachheit halber bekam sie nun kurzer Hand den ganzen Eimer überreicht. Allerdings ging vorher noch, wie auch schon beim ersten Eimer, die Hälfte der Bälle an Z, der bei diesem Spiel deutlich Geschick bewies.

Abgelenkt von der Schönheit am Tisch, konnte die eigentliche Show nur noch am Rande mitverfolgt werden. Einmal wies die Tischbegleitung daraufhin, die nächste Nummer sei eines der Highlights der Show. Wie sich zeigte, war handelte es sich um die selbe Beckenakrobatiknummer, auch schon in Bangkok beigewohnt worden war. Bei einem anderen Teil der Show taten zwei Mädels so als würden sie sich gegenseitig beglücken. Obwohl es sicher auch seine Reiz hätte, öffentlich auf einer Bühne eine kleine Nummer zu schieben.

So gegen halb zwölf kam dann die „Miternachtseinlage“, in prächtigen, asiatischen Kostümen betraten die Akteure die Bühne. Da aber Z noch vor beginn der Show darauf hinwies, nun käme eine der berühmten Catoy-Shows war das Interesse an der Show bereits erloschen, noch ehe sie begann. Um Mitternacht war das Showprogramm offenbar zumindest, oder zumindest hatte Z beschlossen nun weiter zu ziehn. es ging nun erstmal von einer A-GoGo zur nächsten, nirgendwo auf mehr als ein Getränk, bis Schließlich zum Abschluss noch mal ein echter Höhepunkt folgte.

Es ging in eine Bar voll mit lauter jungen Hühnern und die Nymphe die sich dem Tisch näherte konnte noch keinen Monat 18 sein, aber die hatte es Faust dick hinter den Ohren. Sie beherrschte sämtliche Tricks um einen Mann auf touren zu bringen. Zu ihrem Leidwesen, war jedoch schon vor Tagen, nach den eher schlechten Erfahrungen in Bangkok, der Beschluss gefasst worden, nie wieder etwas mit einer A-GoGo, ansonst wäre es gewiss spannend gewesen, zu sehen, ob sie ihre Leidenschaft auch ins Hotelzimmer mitnehmen würde.

So aber, ging es zurück zu Maew, die freudig überrascht war, hatte sie doch nicht mehr so recht damit gerechnet,
auch Heute wieder ausgelöst zu werden. Maew wollte an diesem Abend unbedingt Karaoke singen, und nach dem ihr Lied zu ende war, überzeugte sie ihren Schatz davon, ebenfalls einen Song zum besten zu geben. Die Auswahl war jedoch schwierig. Keines der Musikstücke kam ernsthaft in Frage.

Und da war er – Eternal Flame. Eine bereits fast vergessene Liebeserklärung. Auswendig gelernt, und doch nie vorgetragen. Zuversichtlich dies hinzubekommen, ging es also frohen Mutes ans Werk. Doch wie sich herausstelle lag das Ganze nun doch bereits zu lange zurück. Die stimme Brach immer wieder, die Performance war miserabel,
und es fehlten einfach die echten Gefühle, um so einer Liebeserklärung wirklich Leben einzuhauchen. Den Titel kurz vorher ein zwei mal im Original anhören, hätte vermutlich auch bereits wunder bewirkt. Kurz und gut, als das Ende des Stücks gekommen war, war es gut, dass dieser Schrecken ohne Ende endlich vorbei war.

Bevor es zurück zum Hotel ging, erbat sich Maew noch ein kleines Abendmahl von einer nahelegen Garküche. Währen das Straßenstandessen dann im Zimmer verspeist wurde meinte Maew, ein Wörterbuch wäre viel besser als, so ein elektronischer Übersetzer, da dies beide Seiten nutzen könnten. Allerdings wäre ihr mit einem Deutsch-Englisch-Wörterbuch wohl genau so wenig gedient gewesen.
Sie wies auch darauf hin, sie hätte extra scharfes Essen bestellt, damit heute Abend auch ein Blowjob möglich wäre.
Da sie aber schon am Abend zuvor erwähnt hatte, dass ihr so etwas keine Freude bereiten würde, wurde dieses Angebot dankend abgelehnt.
Und so blieb es bei dem bereits üblich gewordenen „Gute Nacht“-Beischlaf, wurde jedoch auch an diesem Abend nicht verzichtet.

Hier gehts weiter im Reisebericht:

Das Abenteuer beginntweiter zu Tag 0
Ein Taxi im Waldeweiter zu Tag 1
Was passiert, wenn’s passiertweiter zu Tag 2
Schlaflos in Bangkokweiter zu Tag 3
A kind of a funny thingweiter zu Tag 4
Wenn eine Tür sich schließt, …weiter zu Tag 5
Hot In The Cityweiter zu Tag 6
Sonnez les matinesweiter zu Tag 7
Was du heute kannst besorgen, …weiter zu Tag 8
Einmal trifft’s jedenweiter zu Tag 9
Good Bye Darlingweiter zu Tag 10

.

Axam berichtet in seinem Thailand Newbie Reisebericht über seine Erlebnisse und ersten Erfahrungen im gelobten Land.

.